Zweig, Stefan - eBook

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Zweig, Stefan

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Stefan Zweig wurde 1881 in Wien geboren, wo er nach der Matura ein Studium der Philosophie aufnahm und 1904 mit einer Arbeit über Hippolyte Taine zum Dr. phil. promovierte. Im selben Jahr erschien seine erste Novellensammlung unter dem Titel »Die Liebe der Erika Ewald«. Bereits 1901 hatte er den Gedichtband »Silberne Saiten« herausgebracht.

Zweig, der auch als literarischer Übersetzer arbeitete, ist der Nachwelt vor allem als Schöpfer großer Romanbiografien bekannt, darunter »Romain Rolland« (1921), »Joseph Fouché« (1929) oder »Marie Antoinette« (1932). Auch seine psychologischen Liebesromane und Novellen erlangten Berühmtheit, etwa die Novellensammlung »Verwirrung der Gefühle« (1927) oder der Roman »Ungeduld des Herzens« (1939).

Sein wohl bekanntestes Werk aber ist »Die Schachnovelle«, die Zweig 1942, kurz vor seinem Tode, im brasilianischen Exil schrieb und die 1960 mit Curd Jürgens und Mario Adorf in den Hauptrollen verfilmt wurde. Stefan Zweig nahm sich gemeinsam mit seiner Frau Lotte 1942 nahe Rio de Janeiro das Leben, weil er den Untergang Europas und damit die Zerstörung seiner geistig-kulturellen Herkunft nicht ertragen konnte.


Schachnovelle
Novelle

Auf einem Passagierdampfer, der von New York nach Buenos Aires unterwegs ist, fordert ein Millionär gegen Honorar den mit einer Art mechanischer Präzision spielenden Schachweltmeister Mirko Czentovic zu einer Partie heraus. Der mitreisende Dr. B., ein österreichischer Emigrant, greift beratend ein und erreicht so ein Remis für den Herausforderer. Er hat sich, von der Gestapo, die ihn verhaftete, in ein Hotelzimmer gesperrt und von der Außenwelt hermetisch abgeschlossen, monatelang mit dem blinden Spiel von 150 Partien beschäftigt, um sich so seine intellektuelle Widerstandskraft zu erhalten. Durch diese einseitige geistige Anstrengung ergriff ihn ein Nervenfieber, dessentwegen man ihn entließ. Jetzt spielt Dr. B. zum ersten Mal wieder gegen einen tatsächlichen, freilich roboterhaft reagierenden Gegner. Es geht ihm bei dieser Partie lediglich darum, festzustellen, ob sein Tun damals während seiner Haft noch Spiel oder bereits Wahnsinn gewesen ist. Er schlägt den Weltmeister in der ersten Partie souverän, läßt sich aber, eigentlich gegen seinen Willen, auf eine Revanche ein. Während dieser zweiten Partie ergreift ihn wieder das Nervenfieber: er bricht die Partie ab und wird nie wieder ein Schachbrett berühren.

Atomuhr - Kalender
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