Tolkien, John R - Fantasy
John Ronald Reuel Tolkien wurde am 3. Januar 1892 in Bloemfontein im Oranje-Freistaat (heute Südafrika) geboren. Als er drei Jahre alt ist, zieht die Mutter mit ihm und seinem zwei Jahre jüngeren Bruder nach England in die Nähe von Birmingham. Der Vater bleibt aus beruflichen Gründen in Südafrika und stirbt ein Jahr später. Die Mutter stirbt, als Tolkien zwölf Jahre alt ist. Die beiden Brüder werden zunächst von einer Tante und später von einer Pflegefamilie aufgezogen. Tolkien entwickelt in der Schule eine Vorliebe für Sprachen und entwickelt sogar mit seinem Bruder zusammen eigene Sprachen. Tolkien studiert in Oxford englische Sprache und Literatur. 1916 heiratet er Edith Bratt. Das Paar bekommt zwischen 1917 und 1929 vier Kinder. Im 1. Weltkrieg ist Tolkien als Infanterist in Frankreich an der Front, später nach Krankheit in Engalnd. Nach dem Krieg gibt er zunächst Privatunterricht, später wird er Professor für Angelsächsisch in Leeds und Oxford. Das erste Werk, das er herausgibt, ist ein mittel-englisches Wörterbuch. Es folgen Studien über Chaucer und den „Beowulf“. Zu dieser Zeit erfindet er als Unterhaltung für seine Kinder den Hobbit, der erst 1937 auf Bitten seines Verlags zum Buch wird. Wegen des großen Erfolgs drängt der Verlag auf eine Fortsetzung. Bis 1949 schreibt Tolkien an dem Werk „Der Herr der Ringe“, das aufgrund seines großen Umfangs in drei Teilen erscheint. Am 2. September 1973 starb J. R. R. Tolkien in Bournemouth, England, zwei Jahre nach seiner Frau. Sohn Christopher sorgt nach seinem Tod für die Veröffentlichung weiterer Geschichten aus Mittelerde.
Der Hobbit
Vorbei ist es mit dem beschaulichen Leben des angesehenen Bilbo Beutlin, seit er sich auf ein Abenteuer eingelassen hat, das Hobbitvorstellungen bei weitem übersteigt. Nicht nur, daß er sich auf eine Reise von der Dauer eines Jahres begibt, er läßt sich auch vom Zwergenkönig und seinen Genossen als Meisterdieb unter Vertrag nehmen und verpflichtet sich, den Zwergen bei der Rückgewinnung ihres geraubten Schatzes zu helfen.
Der Herr der Ringe
"Der Herr der Ringe" in zwei Sätzen: Einem jungen Hobbit namens Frodo wird ein Ring anvertraut, von dem eine dunkle Macht ausgeht. Frodo macht sich mit seinen Freunden auf eine abenteuerliche Reise, um das von der zerstörerischen Kraft des Rings bedrohte.
Erster Teil: Die Gefährten
Die Sonne war untergegangen, und ein kühler, blasser Abend dämmerte, als Frodo das einst so vertraute Klopfen hörte. „Du hast dich gar nicht verändert“, sagte der Zauberer. „Du auch nicht“, antwortete Frodo, aber im Stillen fand er, daß Gandalf doch um einiges älter und sehr besorgt aussah. Lange galt der Eine Ring als verloren. Doch nun erheben sich erneut die Schatten von Osten. Sauron erhielt Kunde, der Ring sei im Auenland, im Besitz eines gewissen Hobbits. Sauron schickt seine Schwarzen Reiter aus. Mit knapper Not und nur mit Hilfe des Zauberers Gandalf gelingt es Frodo und seinen Gefährten, zu entkommen. Doch das ist erst der Anfang des Abenteuers, das Frodo ins Reich der Elben führen soll und in die alte Zwergenstadt unter dem Berg, wo nun die Orks und der furchtbare Balrog hausen.
Zweiter Teil: Die zwei Türme
Der Bund ist zerbrochen, Gandalf verloren. Frodo und Sam sind fort, nur Merry und Pippin bleiben mit Boromir zurück. Da werden sie von einem Orkheer überfallen. Boromir verteidigt die Freunde bis zu seinem eigenen Tod, doch die Hobbits werden gefangengenommen. Aragorn, Legolas und Gimli nehmen ihre Spur auf. Merry und Pippin gelingt die Flucht, und sie kommen in einen geheimnisvollen Wald, wo sie Baumbart treffen, einen uralten, baumähnlichen Riesen vom Geschlecht der Ents. Er erkennt die Gefahr, die Mittelerde droht, und sammelt sein Volk, um Saruman anzugreifen. Aragorn, Legolas und Gimli treffen überraschend auf Gandalf, der nicht tot ist, aber verändert. Sie begeben sich an den Hof von Rohan, einem pferdeliebenden Volk, entlarven Schlangenzunge, Sarumans Spion, der K”nig Theoden in seiner Gewalt hatte. Vor Helms Klamm schlagen sie eine unvergessliche Schlacht: Gimli und Legolas wetteifern, wer die meisten Orks tötet (Gimli gewinnt). Sie erreichen Sarumans Festung Isengard, entdeck en, daß sie bereits von den Ents zerstört worden ist, und finden Merry und Pippin, beide unversehrt. Sie befreien Saruman, nachdem sie seinen Zauberstab zerbrochen haben. Zur gleichen Zeit nähern sich Frodo und Sam Mordor. Gollum, angezogen von dem Ring, folgt ihnen. Sie fangen ihn ein und machen ihn zu ihrem Führer. Gollum bringt sie zu den geheimen Stufen, dem Zugang zum Land Mordor. Dieser finstere Ort wird von Kankra bewacht, einer Riesenspinne, die Frodo mit ihrem Stachel vergiftet. Sam beschließt schweren Herzens, den Ring zu nehmen und die Quest alleine zu beenden. Doch da belauscht er ein Gespräch der Orks und erfährt, daß Frodo nicht tot ist, sondern nur bewußtlos.
Dritter Teil: Die Rückkehr des Königs
Gandalf und Pippin erreichen Gondor, wo Denethor, Boromirs Vater und Statthalter, die Schlacht vorbereitet. Aragorn seinerseits bricht von Rohan auf (und läßt Theodens Tochter owyn mit gebrochenem Herzen zurück), um Gondor zu Hilfe zu kommen. Gondor ist belagert; und Faramir, Boromirs jüngerer Bruder, wird im Kampf verletzt. Merry und Dernhelm, der eigentlich die verkleidete owyn ist, töten den Anführer der Schwarzen Reiter; Aragorn triumphiert. Pippin entdeckt Denethor, den Sauron verzaubert hat, und es gelingt ihm auch mit Hilfe Gandalfs, Faramir zu retten. Eine Abteilung marschiert auf die Pforten Mordors zu, wo Saurons Boten Frodos Habseligkeiten bewachen. Doch Frodo selbst ist verschwunden, denn Sam hat ihn gerettet, und sie sind längst aufgebrochen. Frodo trägt schwer an dem Ring und gerät in Versuchung, ihn zu benutzen, aber Sam hilft ihm, standhaft zu bleiben. Sie erreichen die Schicksalskluft, doch Frodo ist unfähig, sich vom Ring zu trennen. „Der Ring ist mein.“ Da taucht Gollum auf. Er greift Frodo an, beißt ihm den Ring von Finger und stürzt in die Schicksalsschlucht. Unter großem Jubel zerbricht die Macht Mordors. Aragorn heiratet Arwen, die Tochter des Elbenfürsten Elrond, und sie lädt Frodo ein weiteres Mal ein, mit den Elben nach Westen zu gehen. Aragorn tritt sein rechtmäßiges Erbe an und wird König von Gondor. Als die Hobbits ins Auenland zurückkommen, finden sie es von Sarumans Soldaten zerstört. Es gelingt, diese zu vertreiben, und Saruman wird von Schlangenzunge getötet. Frodo aber bleibt gezeichnet, und er kann nicht lange dem Ruf der Grauen Anfurten widerstehen. Zusammen mit Bilbo, Gandalf, Galadriel und Elrond segelt er auf einem weißen Schiff davon. Pippin, Merry und Sam kehren ins Auenland zurück. Das Dritte Zeitalter Mittelerdes ist zuende.