Thorn, Ines-Rezesnion
Die Verbrechen von Frankfurt 1 Galgentochter
Frankfurt am Main ist der Schauplatz des historischen Kriminalromans Die Galgentochter von Ines Thorn. Im Jahre 1536 wird in Frankfurt auf dem Hinrichtungshügel (auch „Galgenberg“ genannt) die Leiche einer Frau, einer Hure entdeckt, die unter dem Galgen verkrümmt liegt. Über der toten Frau baumelt ein Hund in der Schlinge.
Für den Richter Heinz Blettner, der sich zusammen mit dem Scharfrichter und dem Stadtmedicus die Leiche der Hure anschaut und keine Zeichen für einen gewaltsamen Tod entdeckt, steht es fest, dass es sich hier um Selbstmord handeln muss.
Doch für seine junge Frau Hella sprechen die Indizien eindeutig für einen Mord, denn wer legt sich schon für den Freitod unter einen Galgen und nimmt einen Hund mit in den Tod?! Doch Hella steht mit ihrer Meinung recht alleine da. Für ihren Mann sind die Akten und der Fall abgeschlossen und den Weg des kürzesten Widerstands nehmend, beharrt er auf Selbstmord. Sich unverstanden und missachtet fühlend, wendet sich die Richtersfrau ihrer Mutter Gustelies zu, die sie selbstverständlich anhört und ihr auch gut zuredet.
Zusammen mit ihrer Mutter ermittelt Hella auf eigene Faust. Wenig später wird der Gewandschneider vermisst, der nicht nur hinter jedem Rock her ist, sondern auch Schwierigkeiten mit den städtischen Zünften der Stadt hat, zudem ist dieser scheinbar auch noch hoch verschuldet.
Hellas Vermutungen bewahrheiten sich: Der vermisste Gewandschneider wird – wie zuvor die Hure – auch unter dem Galgen tot aufgefunden. Hellas Ermittlungen führen sie in eine Umgebung, in der sich Zünfte, Patrizier und die oberste Riege der Stadt Frankfurt in einem ganz eigenen dunklen Licht zeigen und auch Hellas Mann kommen nun erste Zweifel.
Ines Thorn beschreibt im zweiten Handlungsstrang auch das Leben eines jungen Mädchens, das zusammen mit seiner Mutter in einem Hurenhaus lebt und aufwächst. Wie zuvor schon ihre Mutter, soll auch die junge Frau zu einer Hure werden. Nach der ersten Begegnung mit körperlicher Liebe in Form einer Vergewaltigung, flieht sie aus ihrem Elend. Ein Pastor, der das Weib als Sinnbild der Sünde betrachtet, misshandelt das schon seelisch gebrochene Mädchen erneut und züchtigt sie mit Schlägen und Folter …
Fernab von Ritterlichkeit und Romantik
Der Ausdruck „buntes Mittelalter“, mit aller Romantik und Ritterlichkeit, passt nicht wirklich zu dieser dunklen, aber doch sehr prägenden Zeit. Soziale Einschränkungen und Abgrenzungen innerhalb der Zünfte, sowie Intrigen in der städtischen Verwaltung und der Kirche gehörten zum Alltagsbild und auch die Gewaltbereitschaft, die daraus resultierte, war kompromisslos und kaum vorstellbar.
In der Galgentochter wird die Gewalt vielleicht realistisch für die Zeit beschrieben und auch das alltägliche Leben zu dieser Zeit wird anschaulich erzählt, aber der Grad dieser Brutalität, die Ines Thorn beschreibt und wie viel Leid ein Mensch psychisch und physisch ertragen muss, wird hier gnadenlos übertrieben. Beeindruckend ist allemal, wie viel Wissen und historische Anekdoten Ines Thorn in ihrer Geschichte einbringt. Ihre Recherche zu dem Roman hat die Wirkung nicht verfehlt, doch bei aller Liebe zum Detail wäre hier weniger mehr gewesen. Ohne Emotionen werden hier Szenen beschrieben, die einen beim Lesen innehalten lassen. Eine Vergewaltigung wird aus der Sicht des Opfers beschrieben, was literarisch als grenzwertig anzusehen ist.
Eindimensionale Erzählung, voraussehbare Handlung
Auch die Beschreibung und Charakterisierung der Protagonisten ist unglaubwürdig und allzu haltlos. Eine Frau, wie jung auch immer, könnte niemals in der damaligen mittelalterlichen Zeit derartig eigenmächtig handeln wie die Frau eines Richters, hier Hella oder auch ihre Mutter, die sich fortgeschrittenen Alters ihrer geschlechtlichen Rolle doch schon längst bewusst sein sollte.
Edelmütig und jedermann überlegen ermitteln die beiden Frauen und meistern schließlich alle Hindernisse mit einer Einfachheit, die schier unglaublich unrealistisch ist. Alles wirkt so eindimensional erzählt und auch die Handlung ist vorhersehbar und das schon nach wenigen Kapiteln. Es gibt keine Abwechslungen in der Handlung, keine großartigen Überraschungen bereichern den Spannungsbogen.
Der Ansatz und die Motivation, einen historischen Kriminalroman zu verfassen, sind misslungen, denn außer einigen gastronomischen Rezepten und einigemWissen um die Stadt Frankfurt bleibt nicht viel übrig. Die Handlung ist vorhersehbar, die Charaktere nicht vielschichtig genug. Bleibt nur die Erinnerung an eine wenig berührende und brutale Erzählung, die nicht empfehlenswert ist.
Die Verbrechen von Frankfurt 2 Höllenknecht
Es ist geradezu unerträglich heiß in Frankfurt des Jahres 1532, und diese hohen Temperaturen sind zur Herbstmesse eher ungewöhnlich. Noch ungewöhnlicher ist allerdings, das im ganzen Frankfurter Stadtgebiet Leichenteile gefunden werden, welche mit den Zahnabdrücken eines Menschen gezeichnet sind. Schnell geht in der überfüllten Stadt das Gerücht um, der Teufel gehe um. Richter Heinz Blettner muss sich im Auftrag des Magistrats nicht nur um die Aufklärung des mutmaßlichen Mordes kümmern, sondern auch die Gemütslage der auswärtigen Besucher beachten. Schließlich wäre eine Panik unter den fremden Händlern geschäftsschädigend und könnte Frankfurt um seine Reputation als führende Messestadt des Landes bringen. Glücklicherweise findet der Richter Hilfe bei einem durchreisenden Sarazenen mit medizinischen Kenntnissen.
Richter Blettners junge Gemahlin Hella macht ihm die Sache auch nicht leichter, denn sie entwickelt ein äußerst unerwünschtes kriminalistisches Geschick. So etwas ziemt sich natürlich nicht für ein ehrbares Weib, daher ist es ihr untersagt, sich um derlei Dinge zu bekümmern. Leider neigt Hella dazu, sich um dieses Verdikt nicht weiter zu kümmern, und auch ihre Mutter Gustelies unterstützt sie in ihrer Neugier. Und was hat es mit diesen Gerüchten um ein Zauberbuch auf sich, welches dessen Eigentümer große Macht verleihen soll? Die beiden Frauen stellen eigene Ermittlungen an und müssen dabei dem strengen Auge des Richters ebenso ausweichen wie der Aufmerksamkeit des Mörders. Bei einem einzigen Mord wird es jedenfalls nicht bleiben…
Als Leser darf man sowohl den offiziellen Ermittlungen des Richters folgen als auch über die Bemühungen von seiner Ehegattin und Schwiegermutter folgen. Ausgestattet mit unterschiedlichen Herangehensweisen wird der Täter immer weiter eingekreist, und der Sarazene hilft dem Richter als Sachverständiger mit weiteren wichtigen Hinweisen. Gerade diese Passagen waren sehr interessant zu lesen, auch wenn der Roman zum Glück nicht zeituntypisch zu einem mittelalterlichem „CSI Frankfurt“ wird.
Die Autorin bemüht sich, den Lesern die Weltsicht der Bevölkerung aus dem sechzehnten Jahrhundert näher zu bringen. Die mit Naivität und Aberglauben verbundene hohe Religiosität der Bevölkerung führt zu irrationalem Handeln einiger Personen. Trotzdem wird diese Irrationalität durch das geschilderte Umfeld durchaus verständlich. Die Protagonisten sind durchaus liebevoll ausgearbeitet und werden in all ihren Beschränkungen keineswegs der Lächerlichkeit preis gegeben. Vor knapp 500 Jahren mag die Wissenschaft noch weniger ausgeprägt gewesen sein als heutzutage, dumm und blöde waren unsere Vorfahren aber trotzdem nicht.
Ines Thorn hat offensichtlich die Zeit des Mittelalters gut recherchiert. Der geschilderte Kriminalfall basiert auf einem echten Fall, welcher sich allerdings nicht in Frankfurt, sondern während der Messe in Leipzig zutrug. Demzufolge befindet sich im Buch der Nachdruck eines etwas derben Flugblattes aus dem Jahre 1605. Die Autorin geht so weit, in ihrem Roman zwei Seiten aus dem offensichtlich real existierenden alten Zauberbuch „Dr. Faustus dreifacher Höllenzwang“ zu zitieren. So erfährt man immerhin, das ACIEL als vierter Großfürst der Hölle kein allzu angenehmer Zeitgenosse zu sein scheint. Nützlicher für den gastronomisch interessierten Leser mögen die mehrfach eingestreuten Kochrezepte aus der damaligen Zeit sein.
Das Buch ist spannend, fängt das Zeitkolorit gut ein und spielt auch noch in meiner Heimatstadt Frankfurt. Daher kann ich das Werk auch dank des interessanten Kriminalfalls und einer von mir nicht vorher gesehenen Auflösung durchaus weiter empfehlen. Es handelt sich bereits um den zweiten Band der Serie „Die Verbrechen von Frankfurt“ und bezieht sich in einigen Andeutungen auch auf die dort geschilderten Ereignisse, lässt sich aber auch ohne Kenntnisse des ersten Bandes gut lesen.
Die Verbrechen von Frankfurt 3 Totenreich
Eine Tote am Mainufer führt Richter Blettner zum Beginn eines neuen Falls. Besonders schockierend: Die Tote war schwanger und das Kind wurde ihr aus dem Leib geschnitten. Blettner, dessen eigene Frau schwanger ist, beginnt zu ermitteln, doch schon bald wird er durch die politischen Interessen seines Vorgesetzten gebremst.
Allerdings hat Blettner keine Ahnung davon, dass Pater Nau, der Onkel seiner Frau, mehrmals blutiges Frauenhaar im Beichtstuhl gefunden hat. Nachdem eine schwangere Magd vermisst wird und der verzweifelte Pater versucht, das Haar verschwinden zu lassen, wird er erwischt und gerät unter Verdacht. Doch seine Nichte Hella und ihre Mutter Gustelies glauben an die Unschuld des Paters und ermitteln auf eigene Faust. Schon bald tauchen neue Spuren auf …
Ausgezeichnete Figuren treffen fesselnde Geschichte
Mit Totenreich legt Ines Thorn bereits den dritten Roman vor, in dem Hella und ihre Mutter Gustelies ermitteln. Gleichwohl liest sich das Buch auch ohne Kenntnis der Vorgänger anregend und flüssig. Die Figuren sind überzeugend und sympathisch dargestellt. Die beiden Frauen kommen resolut und zugleich warmherzig daher und sind glaubhaft ins Leben der Stadt eingeflochten. Gustelies zieht eine Freundin hinzu, die bereits in den vorangegangenen Büchern mit von der Partie war. Der gutherzige Richter und der etwas schrullige Partner fungieren als gelungene Gegenparts im Figurengeflecht. Der Autorin gelingt es darüber hinaus, ihrer Geschichte eine Figurenvielfalt zu verleihen, die das Buch nicht verwirrend, sondern sehr ansprechend macht.
Erzählt wird neben dem spannenden Kriminalfall auch viel über den Aberglauben an manche Heilungsmethoden sowie der politischen und kirchenpolitischen Lage Frankfurts Mitte des 16. Jahrhunderts. Die Schilderung über den Gebrauch von Leichenteilen oder -flüssigkeiten zur Heilung verschiedenster Leiden ist genauso spannungsreich wie unglaublich. Geschickt werden diese historischen Themen in die Geschichte eingebettet und ein facettenreiches Bild des historischen Frankfurts gezeichnet.
Historisch, humorvoll, herrlich
Die Ermittlungen führen den Leser gemeinsam mit den Hauptfiguren in unterschiedliche Richtungen. Hella befragt die Kräuterfrau Minerva und verfolgt im Alleingang eine zufällige Spur, Gustelies und ihre Freundin Jutta beobachten ein seltsames Findelhaus, der Richter untersucht die Toten und ein mit dem Pater befreundeter Mönch landet zu Ermittlungszwecken sogar im Freudenhaus. Ines Thorn erweist sich als wunderbare Erzählerin, die den Leser zu fesseln weiß. Ihr Roman begeistert mit historischen Hintergründen, detailreichen Beschreibungen, charmanten Figuren, Spannung und einer wohlgesetzten Prise Humor. Totenreich ist ein Roman, den man nur ungern aus der Hand legt – ein herrliches Lesevergnügen!
Die Verbrechen von Frankfurt 4 Frevlerhand
“Ein mysteriöser Prediger schlägt die Bürger Frankfurts mit dunklen Reden in seinen Bann. Besorgt sieht die Richterswitwe Gustelies, wie sogar ihre Freundin Jutta zu einer Jüngerin des glutäugigen Fremden wird.
Als plötzlich in der Stadt Tote auftauchen – in offenen Gräbern, gehüllt in weiße Gewänder – gerät der Höllenprediger sofort in Verdacht. Verkündet er nicht stets, die Erde sei in Wahrheit die Hölle?
Wieder einmal muss Gustelies ermitteln – und kommt dem Mörder näher, als ihr lieb ist …”
Dieser Klappentext und die proklamative Feststellung “Wenn die Gräber sich auftun, ist die Hölle nah.” versprechen auch beim vierten Band der “Verbrechen von Frankfurt”-Reihe von Ines Thorn viel Spannung.
“Frevlerhand” heißt das vorliegende Buch, das abermals den historischen Krimis untergeordnet wird.
Schon bald muss der Leser jedoch feststellen, dass Thorn das Potenzial des kriminalistischen Ansatzes zugunsten der Befindlichkeit der Protagonistin Gustelies nicht genügend ausschöpft und die Inhaltsangabe weitaus spannender klingt, als “Frevlerhand” letztendlich ausgefallen ist.
Kennern der Reihe dürfte allerdings gefallen, erneut auf diese lieb gewonnene Hauptfigur zu stoßen. Doch auch hier bleibt Thorn insgesamt zu oberflächlich in ihren Ausführungen.
Durch die konsequente, aber einseitige Darstellungsweise der Figur Gustelies fällt es schwer, Sympathien für diese zu entwickeln.
Ihr präsentierter Missmut, vorrangig begründet durch Einsamkeit und das Altern, spiegelt zwar gelungen die damaligen Probleme verwitweter Frauen wider und passt in den Kontext des frühen 16. Jahrhunderts, schmälert aber – indem es zur zentralen Thematik avanciert – den Gefallen an dem Charakter und verwehrt teils gar den Zugang.
Diese Ausgangsposition, den Leser schon von der ersten Seite an konfrontierend, bildet somit zum einen eine gute Grundlage für ein mögliches Happy End, zum anderen wird “Frevlerhand” dadurch aber zu vorhersehbar und schränkt sich zu sehr ein.
Die Zielgruppe des Romans ist damit aber schnell ausgemacht. Gerade Frauen im besten Alter dürften an “Frevlerhand” Gefallen finden, das als leichte, zügig zu lesende Unterhaltung für zwischendurch hervorragend geeignet ist.
Freunde historischer Krimis kommen hingegen nur bedingt auf ihre Kosten. Zu nebensächlich und unspektakulär reihen sich die Leichenfunde aneinander; von der rasanten Auflösung gegen Ende ganz zu schweigen.
Dies betreffend trägt zudem die wechselnde Sichtweise nicht zum Aufrechthalten des Spannungsbogens bei. Vielmehr bekommt der Leser zu schnell eigene Vermutungen, über die Identität des Mörders. Diesbezügliche Überraschungen oder Wendungen sucht man leider vergebens.
Für einen historischen Krimi ist “Frevlerhand” – trotz guter Idee – zu fade, für einen historischen Roman schneidet Thorn zu viele Handlungsstränge an, die nur ausreichend ausgearbeitet werden. Daher bleibt alles in allem ein gut zu lesender Roman, der viel zu schnell sein Ende findet, das darüber hinaus kaum jemanden verwundern wird.
Frankfurt/Leipzig-Trilogie 1 Die Pelzhändlerin
Ein spannender historischer Roman.
Mit der Schilderung um die Wäscherin Martha beginnt es. Ihr Leben und ihre Probleme werden schnell vorstellbar, dass sie für ihre Tochter ein besseres Leben erhofft, ist sofort einsichtig, damit ist man sofort 'drin' in der Geschichte.
Die Schilderung der Zünfte, des Lebens einfacher Wäscherinnen, oder auch der Menschen der Zeit sind spannend. Für mich kam als ein Pluspunkt hinzu, dass ich mit der Gegend um Hofheim gute Erinnerungen verbinde. Ich habe mich gefreut, dass der Roman dort angesiedelt ist.
Während Marthe ein Sympathieträger ist, entwickelt sich Luisa ein wenig wie Scarlett O’Hara. Sie will nie wieder zurück in die Armut. Die Angst davor, führt zu geschäftstüchtigem, wenn nicht gar rücksichtslosem Handeln. Dafür bringt sie Opfer, die andere ggf. gar nicht als solche wahrnehmen und zu Anfeindungen ob ihres Erfolges führen. Die Ausführungen zu Sibylla/Luisas Umgang mit schönen Stoffen lassen diese Creationen vor dem geistigen Auge wahrhaftig werden. Welche Gegebenheiten dazu geführt haben, dass sich Luisa so nahtlos in Sibylla verwandeln konnte, ist nicht ganz so stimmig, wie der Rest.
Die Schilderungen von Einflüssen aus Italien und die einzige echte Freundschaft mit einer Frau, die Luisa aufbauen kann, haben mir besonders gefallen. Hier wird die Engstirnigkeit der Deutschen so klar, der Kontrast zum sonnigen Italien wird wunderbar deutlich. Ein verträumtes Herz hätte hier sicher den Roman beendet. Die eingebettete Liebesgeschichte ist jedoch nicht der Hauptpunkt der Geschichte, und so musst Sibylla wieder zurück in der Heimat noch einige Probleme lösen.
Die Entwicklung der Figuren erscheint größtenteils stimmig. Sibyllas erste Wahl ist dabei besonders interessant, weil der Mann einfach aus dem Rahmen fällt. Ihre späteren Männer werden irgendwie ‚normaler’. Die Beziehungen sind nicht mehr so spannend, Geschäft und Szenerie rückt in den Vordergrund.
Mit der Vielseitigkeit der Geschichte ist für viele verschiedene Lesarten ansprechender Stoff in dieses Buch verpackt.
Wer einen historisch packenden Roman rund um Kaufleute und Handwerker im späten Mittelalter lesen möchte, in dem die Protagonistin nicht durchgängig liebenswert, sondern mit Ecken und Kanten behaftet ist, der liegt mit der Pelzhändlerin genau richtig. (Binchen, April 2005)
Frankfurt/Leipzig-Trilogie 3 Die Wunderheilerin
Manchmal ist es wirklich erstaunlich zu hören, wie oder was andere Leute über historische Romane denken oder über Menschen, die historische Romane lesen. So erzählte mir erst kürzlich ein Verlagsvertreter: „;Ich kenne einen Buchhändler, der liest nur historische Romane. Er sagt immer, dass er die intellektuelle Lektüre lieber den weiblichen Kollegen überlässt.“; Dieses Statement machte mich doch etwas stutzig.
Eines ist klar: Die meisten historischen Romane sind keinesfalls so intellektuell wie die Romane eines Walser oder eines Grass. Aber erfordert das Verstehen geschichtlicher Zusammenhänge nicht auch einen gewissen Verstand? Manche historische Romane sind durchaus anspruchsvoll und schwierig zu lesen und trotzdem gibt es viele Menschen, die sich an eben diese Romane heranwagen.
Ines Thorns „;Die Wunderheilerin“; stellt zwar keine hohen Ansprüche an den Geist des Lesers – aber ist dennoch unwahrscheinlich unterhaltsam. Und ich schäme mich nicht dafür, dass ich gerne solche Romane lese!
Eine Trilogie über starke Frauen
„;Die Wunderheilerin“; gehört zu einer Trilogie über drei starke Frauen, die mit der Pelzhändlerin Sibylla begann, von der Geschichte ihrer Tochter Eva weitergeführt und mit den Erzählungen aus dem Leben der ungleichen Zwillingsschwestern Priska und Regina beendet wurde. Man kann alle Bände einzeln lesen, da sie in sich abgeschlossen sind.
Es beginnt sehr spannend, denn schon die eigentliche Idee hinter der „;Wunderheilerin“; ist recht originell: Eva, die Tochter der Pelzhändlerin Sibylla, holt sich zwei junge Mädchen ins Haus, beide Schwestern und Töchter des Henkers. (Die Anfänge dieser Geschichte kann man in „;Die Silberschmiedin“; nachlesen.) Eva ist Anhängerin der Neuen Zeit und möchte beweisen, dass nicht die Herkunft über den Werdegang eines Menschen entscheidet, sondern einzig und allein das Umfeld, in dem er aufwächst und die Sitten und Gebräuche, die er erlernt.
Nicht immer ziehen Gegensätze sich an
Doch von Anfang an sind die beiden Zwillingsschwestern so verschieden, dass Eva es kaum glauben kann: Die spätere Wunderheilerin Priska opfert sich für andere auf, lernt schnell, ist sittsam und ruhig, eben so, wie es sich für eine Frau gehört – und trotzdem hat sie einen klaren Verstand, den sie zu benutzen weiß. Regina hingegen hat nur Augen für das Materielle und Schöne, wirft sich jedem Mann an den Hals, schminkt sich und kleidet sich aufreizend. Ihr erklärtes Ziel ist eine Heirat, die sie ihrem Lebenstraum von einer Ehe mit einem wohlhabenden Bürger näher bringen soll.
„;Wir sind Zwillinge. Wir haben eine gemeinsame Seele, heißt es. Deshalb müssen wir eng beieinander bleiben. Alles, was du nicht bist, bin ich. Alles, was ich nicht bin, bist du. Nur zusammen sind wir eine ganze Seele.“;
„;Ja, das sagen alle. Wissen wollte ich, ob wir auch von außen gleich sind.“; […]
„;Nein, wir sehen uns zwar ein wenig ähnlich, aber es gibt niemanden, der uns nicht voneinander unterscheiden kann.“;
„;Gut so. Ich möchte nämlich nicht mit dir verwechselt werden.“;
Schon bald ist für Eva klar: Die Mädchen müssen nun auf eigenen Beinen stehen, denn Evas Mann ist mit einer anderen Frau über all Berge verschwunden und als allein stehende Frau darf sie ihre Silberschmiede nicht weiterführen. Außerdem wachsen Eva bald auch andere Dinge über den Kopf: Ihr Bruder vergnügt sich mit einem Mönch, was von den aufmerksamen Bürgern natürlich nicht unkommentiert bleibt und bald schon schwebt Adam in höchster Gefahr. Nur eine Heirat kann das Gerede über ihn zum Erliegen bringen – doch wer sollte einen solchen Sünder heiraten?
Ohne zu viel verraten zu wollen, kann ich versichern, dass der Titel „;Die Wunderheilerin“; keineswegs nur ein Marketingtrick ist. Durchaus wird Priska bald zu einer Frau, die vor allem Frauen hilft, die durch verschiedenste Leiden geplagt werden, vor allem Prostituierten. Und dann ist da aber auch noch ihre neidische Schwester Regina, die Priskas Glück zerstören will…
412 Seiten geballte Spannung
Eigentlich gibt es vielmehr über „;Die Wunderheilerin“; nicht zu sagen, außer, dass es von der ersten bis zur letzten Seite spannend ist. Während ich beim Lesen von „;Die Silberschmiedin“; das Gefühl hatte, der historische Hintergrund käme zu kurz und die Figuren ständen eindeutig im Mittelpunkt des Geschehens, so kann ich zu diesem dritten Teil nur sagen, dass Ines Thorn sich weiterentwickelt hat:
Die Figuren sind zwar lebendig wie eh und je und auch heftige Wortgefechte kommen häufig vor. Allerdings lässt Thorn in die „;Wunderheilerin“; nunmehr auch viele interessante geschichtliche Fakten einfließen, die das Geschehen abrunden und den Roman zu einem echten historischen Roman machen.
Vielmehr als zwei oder drei Tage werden die meisten Leser für dieses unterhaltsame Buch nicht benötigen, denn es ist sehr flüssig geschrieben und erfordert keine hohen Ansprüche an das Hirn des Lesers, ist man doch mehr zum Genießen als zum Nachdenken aufgefordert. Und wenn einem das nicht reicht, kann man durchaus etwas zwischen den Zeilen lesen und die kleinen Spitzfindigkeiten analysieren, die Thorns „;Die Wunderheilerin“; zu etwas Besonderem machen.
Das Mädchen mit den Teufelsaugen
„Gegen den Aberglauben kämpft eine mutige Frau um ihren Platz im Leben“
von Bettina Weiß
Teufelsbalg, Zauberkind, Heilige – das sind nur einige der Namen, mit denen Rosamund im Laufe ihres Lebens belegt wird. Doch wer und was ist sie wirklich ? Im Jahre 1530 wird in Frankfurt ein Mädchen geboren, das ein blaues und ein braunes Auge hat. In diesen Zeiten ist sie damit eine Ausgegrenzte, die das Zeichen des Bösen trägt, selbst ihre Mutter weist Rosamund zurück. Sie darf das Haus nur bei Dunkelheit und nur in Begleitung von Tonia, einer Zigeunerin, die im Haus der Familie dient, verlassen. Rosamund verbringt ihre Tage in der Malerwerkstatt des Vaters und lernt dort, Farben anzurühren und Pigmente aus Bleiweiß, Pferdeurin und Blattläusen zu gewinnen. Von Tonia lernt sie, das Schicksal der Menschen aus den Händen zu lesen. Als sie eines Tages in der Hand einer Alten deren Tod liest, beschwört Rosamund Gefahren für die ganze Familie herauf.
Ein kurzer Weg vom Teufelsbalg zur Heiligen
Als dann auch noch ein Unglück in der Werkstatt des Vaters geschieht und Rosamund daran die Schuld tragen soll, muss die mit dem Teufel Verbundene das Elternhaus und die Stadt verlassen. In einem Kloster findet sie Zuflucht und eine neue Heimat. Doch auch dies wird nicht von Dauer sein und wieder geschieht ein Unglück. Diesmal wird sie die Heilige genannt und ist erneut auf der Flucht. Gegen den Aberglauben will Rosamund ihren Weg gehen und ihren Platz im Leben finden. Wird es ihr gelingen ?
Kampf um den Platz im Leben
Rosamund könnte ein normales Mädchen ihrer Zeit sein, wäre sie nicht mit einem blauen und braunen Auge geboren worden. Abgelehnt von der Mutter, nur unzureichend behütet durch den schwachen Vater, ist ihre einzige Bezugsperson die Zigeunerin Tonia, die sie mit Hingabe und Liebe versorgt und erzieht. Als Tonia ihr genommen wird, ist Rosamund auf sich allein gestellt. Sie wird zu einer starken und mutigen Person, die um ihr Lebensglück kämpft. Diese Entwicklung zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman und wird damit das tragende Element. Die einzelnen Personen, allen voran Rosamund und ihre Schwester, sind sehr einfühlsam gezeichnet und glaubwürdig gestaltet. Auch wenn Rosamund für ihre Zeit sehr eigenständig und selbstbewusst dargestellt ist, wird dies durch ihre Kindheit nachvollziehbar und scheint nicht aufgesetzt. Als Gegenpart ist Rosamunds Schwester Ursula zu sehen, die selbst noch als erwachsene, verheiratete Frau das Urselchen genannt wird und damit auch ausgezeichnet beschrieben ist. Die anderen Personen, wie die Eltern und auch Matteo, ein Maler aus Italien, bleiben hingegen etwas blass.
Bereits aus der ersten Begegnung zwischen Lisbeth, der Mutter von Rosamund, und Tonia, erwächst der Spannungsbogen, als Tonia der hochschwangeren Frau aus der Hand liest und sich auf vage Andeutungen beschränkt. Dieser Spannungsbogen bleibt zunächst bis zur Flucht Rosamunds aus dem Kloster erhalten, flacht dann aber etwas ab, da die Handlung an dieser Stelle ein wenig ins Stocken gerät. Erst als einem Familienangehörigen die Verbindung zu einem Teufelsbuch nachgesagt wird, nimmt die Handlung wieder Fahrt auf und führt zu einem spannungsreichen Ende. Der Lesefluss wird durch die leicht zu lesende Sprache und die zunehmende Spannung gefördert.
Der Klappentext ist sehr zurückhaltend gestaltet und verrät angenehm wenig von der eigentlichen Handlung. Der Schutzumschlag ist mit den Gemäldeausschnitten sehr schön und passend gewählt.
Insgesamt ein sehr anregender und abwechslungsreicher Roman, der einen Einblick in die Malerei und Farbenherstellung im 16. Jahrhundert verschafft und sich dem Thema des Aberglaubens auf unterhaltsame Weise nähert. Eine klare Leseempfehlung für kalte Herbsttage.
Der Maler Gottes
Obwohl ich Ines Thorns viel gelobten Roman „;Die Pelzhändlerin“; noch nicht gelesen habe, hinterließ der zweite Teil, „;Die Silberschmiedin“;, einen positiven Eindruck in meinem Gedächtnis. Umso mehr freute ich mich, als sich mir die Gelegenheit bot „;Der Maler Gottes“;, ihr Debüt, zu lesen.
Der Inhalt ist schnell nacherzählt. Dieser Roman erzählt die Geschichte des Malers Matthias Grünewald, über dessen Leben allerdings nur sehr wenig bekannt ist, wie die Autorin anmerkt. Doch das muss nicht unbedingt schlecht sein, lässt doch eine Knappheit an Fakten dem Autor größeren Spielraum.
Malerei als Lebensinhalt
Matthias wird in einem kleinen Ort geboren und schon früh merken seine Eltern, dass er etwas Besonderes ist. Heutzutage würde man solch ein Urteil wohl positiv bewerten, doch im Mittelalter bedeutete es nicht unbedingt Gutes. Sowieso scheint Matthias’ Leben unter einem schlechten Stern zu stehen, denn seine Geburt verläuft aufgrund der um den Hals des Säuglings liegenden Nabelschnur kompliziert. Sofort ist klar: Matthias ist verflucht. Sobald wie möglich wirft sein älterer Bruder ihn raus, der in ihm nur ungeliebte Konkurrenz sieht, denn beide Brüder erlernen von ihrem Vater das Handwerk des Malers. Als Mattias heimlich einen kleinen Auftrag erledigt und eine Heiligenfigur schnitzt, spioniert sein Vater an der Tür und erkennt bald die eigentliche Begabung seines Sohnes. Doch er ist machtlos, kann an der Entscheidung seines Erben nichts mehr ändern.
Matthias zieht also aus das Malerhandwerk zu lernen. Außerdem hat er ein ganz bestimmtes Ziel: ein Werk zu schaffen, vor dem die Menschen stehen und vor Ergriffenheit weinen. Auf seiner Reise begegnet er auch der jungen Prostituierten Magdalena, in die er sich verliebt. Doch das Wichtigste in seinem jungen Leben ist und bleibt die Malerei…
Ines Thorn kann es besser
Wäre „;Der Maler Gottes“; mein erstes Buch von Ines Thorn gewesen, hätte ich wahrscheinlich so schnell kein weiteres mehr von ihr in die Hand genommen. Hier erwartet den Leser kein Buch, das Seite für Seite überraschende Wendungen bereithält und Menschen, die mit Religion nichts am Hut haben, können mit dem Debüt von Ines Thorn wahrscheinlich auch nichts anfangen. Ein großer Teil dieses Romans besteht aus einem inneren Monolog Matthias', der ständig an sich selbst zweifelt und viel zu viel nachdenkt, Ende seines Lebens sogar in Depressionen verfällt. Überhaupt komme die ganze Handlung nicht richtig in Schwung und wird ständig durch die Gedankenströme Matthias’ unterbrochen.
Rechnet der Leser ab der Begegnung mit Magdalena mit einer kleinen Liebesgeschichte, wird er auch bald enttäuscht. Sie spielt nur eine Nebenrolle und ein Happyend hat die Beziehung der beiden auch nicht, wenn die Autorin den Leser dies auch kurz vor Ende des Buches glauben machen will, als Matthias seine Magdalena nach Jahren der Funkstille wieder trifft.
Eines jedoch hat Ines Thorn mit ihrem Roman geschafft: Ich habe mir online Bilder angeschaut, die Matthias Grünewald gemalt hat und ich kenne nun seinen Namen, sowie die Bedeutung seines Schaffens. Zweifellos ist „;Der Maler Gottes“; ein Buch, das nicht lange hängen bleibt, sofern man nicht gläubig ist und deshalb eine besondere Beziehung zu Matthias Grünewald aufgrund der zahlreichen inneren Monologe über Gott aufbauen könnte.
Wer Ines Thorn lesen möchte, sollte „;Der Maler Gottes“; höchstens als kleine Zugabe lesen, wenn die „;Thorn-Sucht“; befriedigt werden muss. Neueinsteiger fangen besser mit „;Die Pelzhändlerin“; an.
Teufelsmond
Um ihn als unliebsamen Kritiker loszuwerden, schickt der Abt den jungen Pater Fürchtegott nach Nordhessen, wo er als Exorzist die Nachzehrer austreiben soll. Pater Fürchtegott ist alles andere als erbaut über seine neue Aufgabe, fühlt er sich doch zu einem Leben in klösterlicher Abgeschiedenheit berufen. Auf seinem Weg schließt sich ihm eine junge Frau an: Karla will der Ehe mit dem grobschlächtigen Sohn des Schmieds in ihrem kleinen Dorf entgehen. Im Pater erkennt sie eine gerechte Persönlichkeit, die ihr kein Leid tun will. Auf ihrer Wanderung kommen die beiden in den Ort Alwerode, wo ein Unwetter sie zwingt, Unterschlupf im Pfarrhaus zu suchen. Nicht nur das Verhalten der Pfarrköchin sondern auch dasjenige der Dorfbevölkerung gibt Pater Fürchtegott schnell Rätsel auf. Besonders der Hass, den die Dorfbevölkerung den Bewohnern der Michelsmühle entgegen bringt, macht dem Pater und seiner Begleiterin zu schaffen. Je mehr sie sich aber mit den Ereignissen im Dorf beschäftigen, desto stärker schlägt ihnen Ablehnung entgegen.
Klassische Selbstjustiz
Den Fremden mit Misstrauen begegnen, anders denkende vertreiben: Was noch heute die Gesellschaft prägt, schreibt Ines Thorn auch dem Dorf Alwerode im 15. Jahrhundert zu. Gekonnt entwickelt die Autorin eine Geschichte von klassischer Selbstjustiz und Demagogie. Die Abläufe hätten wohl jeder Epoche auf die mehr oder weniger gleiche Art zugeschrieben werden können. Doch Ines Thorn beweist, dass sie sich mit den Lebensumständen im 15. Jahrhundert gut vertraut gemacht hat. Sie bringt den damals herrschenden Aberglauben optimal in die Geschichte ein und verwebt alles zu einem stimmigen Bild. So entsteht die düstere Atmosphäre eines Ortes, in dem nicht nur eine vordergründige Not herrscht, sondern auch eine hintergründige Atmosphäre von Angst und Unterdrückung.
Gelungene Charaktere
Die Dorfgemeinschaft, von Thorn ohne Übertreibungen skizziert, setzt sich aus verschiedensten Charakteren zusammen. Die meisten von ihnen wünschen sich nicht viel, sie sind einfache Gemüter, die unter der Last eines harten Alltags keuchen. Andere hingegen verstehen es, ihre Nachbarn und Familien zu manipulieren und dadurch eigenes Fehlen zu verstecken. Eindrücklich stellt die Autorin die verschiedenen Charaktere einander gegenüber und lässt dadurch eine lebendige Gemeinschaft entstehen. Leider hat Ines Thorn diese Qualität bei den Hauptfiguren etwas außer Acht gelassen. Sowohl Pater Fürchtegott als auch die junge Karla sind etwas gar zu gut geraten – ihnen wird eine Art Heldenstatus verliehen, was sich angesichts der hohen Qualität des Romans jedoch nicht so ganz rechtfertigen lässt. Denn, anders als bei den übrigen Dorfbewohnern, wird hier ein einseitig verzerrtes Bild präsentiert.
Spannend erzählt
Ungeachtet der nicht nur überzeugenden Hauptfiguren legt Ines Thorn einen spannenden und gut erzählten Roman vor. Die Autorin schafft es, den Leser in die Geschichte hinein zu ziehen und ihn nicht eher gehen zu lassen, bis die letzte Zeile gelesen ist. Die atmosphärische Dichte und die gelungene Beschreibung der aufflackernden Gewalt im Dorf, die sich klar gegen die Außenseiter richtet, machen Teufelsmond zu einer gelungenen Lektüre. Auch wenn sich einige Ereignisse vorausahnen lassen, so bleibt der Roman doch spannend bis zum Schluss. Ines Thorn beweist einmal mehr ihre Klasse als Autorin von historischen Romanen.