Puzo, Mario - Krimi
Mario Puzo bringt man vor allem mit einer Figur des Kriminalromans und der Leinwand in Verbindung: dem »Paten«. Puzo schrieb nicht nur die Buchvorlage (The Godfather, 1969) sondern auch gemeinsam mit Regisseur Francis Ford Coppola die Drehbücher für The Godfather I bis III, die 1972, 1974 und 1990 in die Kinos kamen – mit Weltstars wie Al Pacino, Danny de Vito und Andy Garcia.
Mario Puzo wuchs als eines von sieben Kindern einer italienischen Immigrantenfamilie unter ärmlichsten Bedingungen im New Yorker Stadtteil »Hell’s Kitchen« auf. Ein Großteil seiner Bücher baut auf diesem persönlichen Hintergrund auf, wobei Puzo jedoch zugab, bis zu seinem ersten Mafia-Roman nie einem wirklichen Gangster begegnet zu sein. Puzo ging zur US Army und war in Südostasien und Deutschland stationiert. Auch nach dem zweiten Weltkrieg arbeitete Mario Puzo noch einige Jahre bei der Army in Deutschland, was sich unmittelbar in seinem ersten Roman »Die dunkle Arena« (The Dark Arena) niederschlug.
Wieder zurück in New York, studierte er unter anderem Literaturwissenschaften und Kreatives Schreiben. Er heiratete Erika Lina Broske, mit der er drei Söhne und zwei Töchter bekommen sollte. Puzo verdiente in den folgenden Jahren sein Geld als Verwaltungsgehilfe in New York, später als freier Journalist und Autor.
Nach seinen ersten beiden Romanen und dem Kinderbuch »The Runaway Summer of Davie Shaw« brachte ihn ein medizinischer Notfall schließlich auf die Idee zum »Paten«. Die Behandlung seiner Gallenblase war dermaßen teuer, dass Puzo sich entschied, einen Roman für die breite Masse (und mit entsprechenden kommerziellen Erfolgsaussichten) zu schreiben. Und dabei kamen ihm die Geschichten, die er während seiner journalistischen Tätigkeit über die Mafia an der Ostküste der USA mitbekommen hatte, zu gute. »Der Pate« wurde zu Puzos internationalem Durchbruch und ist bis heute der Mafia-Roman schlechthin.
Mario Puzo starb am 2. Juli 1999 an einem Herzfehler in seinem Haus auf Long Island. Kurz zuvor konnte er »Omerta« noch beenden, das 2000 erschienen ist. Die letzten Jahre bis zu seinem Tod sammelte Puzzo für sein Epos »Die Familie« Material, kam allerdings nicht dazu, es zu beenden. Diese Aufgabe übernahm nach Puzos Tod seine langjährige Weggefährtin Carlo Gino.
Pate 1 Der Pate
Vito Andolini ist gerade einmal zwölf Jahre alt, als seine Verwandten ihn aus Sizilien herausschmuggeln, da sein Leben dort wegen einer grausamen Mafia-Fehde auf dem Spiel steht. Unter dem Namen Vito Corleone immigriert er in die USA. Der bislang brave, fleißige und hochintelligente Vito hat sein kriminelles Coming-Out erst relativ spät. Dann nämlich, als er mit Mitte 20 auf die beiden Gelegenheitsgauner Tessio und Clemenza trifft, mit denen er kleine aber einträgliche Raubzüge unternimmt. Zunächst gewaltfrei und aus reiner Not heraus, weil er kürzlich unverschuldet seinen Job verlor und irgendwie seine Familie ernähren muss. Dann begeht er seinen ersten, kaltblütig berechneten Mord am großkotzigen, lokalen Möchtegern-Paten des Italiener-Viertels, in dem er wohnt.
Damit wird eine verhängnisvolle Kette von Reaktionen in Gang gesetzt, die sich über zwei Generationen der Familie Corleone ziehen soll. Zu diesem Zeitpunkt jedoch ahnt noch niemand - nicht einmal er selbst -, dass er einmal das Oberhaupt einer der mächtigsten sizilianischen Gangster-Familien in und außerhalb New Yorks sein wird. Ein geschickter Strippenzieher und Intrigant hinter den Kulissen. Die eine gierige Hand ist in Prostitution und Glücksspiel verwickelt, die andere hat mehr oder weniger einflussreiche Entscheidungsträger bei Gewerkschaften, Justiz und Politik im festen Würgegriff. Der lange Arm der Cosa Nostra reicht bis hinunter zum kleinen Straßenpolizisten. Als zwei der fünf großen Familien New Yorks sich am Drogengeschäft beteiligen wollen, droht durch die Weigerung des Dons sich an diesen "dreckigen" Geschäften zu beteiligen, ein gnadenloser Bandenkrieg...
Pate 2 Der letzte Pate
Der erste Mafiaroman von Mario Puzo, Der Pate, begründete den Weltruhm des Autors. Der vorliegende Roman knüpft nahtlos an die Handlung an: Die Enkel des Paten, Cross und Dante, gehen gegen den Willen des Mafiabosses ihre eigenen Wege. Cross steigt in das von der Mafia gemiedene Filmgeschäft ein, Dante bringt den Clan durch sein hitzköpfiges Verhalten in Schwierigkeiten. Die Unüberlegtheit der beiden jungen Männer führt die Familie an den Rand des Abgrunds, es kommt zum Showdown in Las Vegas …Am Ende wird deutlich, dass »der letzte Pate« die Fäden nie aus der Hand gegeben hat.
Der Sizilianer
Salvatore Giuliano ist trotz seiner Jugend schon zu Lebzeiten eine Legende. Durch und durch glühender Bandit, hat er bereits mit zwanzig Jahren die Herrschaft über große Teile Siziliens übernommen: ein moderner »Robin Hood«, der in den Bergen hinter Palermo gegen Unrecht und korrupte Regierung in Rom kämpft.
Der vierte Kennedy
Francis Xavier Kennedy, Präsident der Vereinigten Staaten, steht als fiktiver vierter Kennedy ganz in der demokratischen Tradition seiner berühmten Namensvettern. Von privaten Schicksalsschlägen zermürbt, ist er amtsmüde geworden und erwägt, für die nächste Legislaturperiode nicht mehr zu kandidieren. Doch dann entführt ein internationales Terrorkommando eine amerikanische Linienmaschine in das kleine Öl-Sultanat Sherhaben. An Bord befindet sich Kennedys Tochter Theresa …
Die dunkle Arena
Der amerikanische Besatzungsoffizier Walter Mosca muß hilflos mit ansehen, wie seine schwangere Geliebte von Tag zu Tag kränker wird. Die einzige Rettung ist Penicillin. Walter versucht das überlebensnotwendige Medikament auf dem Schwarzmarkt in Bremen zu besorgen, doch er gerät an gewissenlose Schmuggler, denen Profit wichtiger ist als Leben.
Narren sterben
John Merlin führt ein Doppelleben: das eine in Hollywood, in der Welt der Erfolgsautoren, der Medienmogule, der Filmstars und Starlets, das andere in der beschaulichen bürgerlichen Atmosphäre seines Einfamilienhauses in New York. Er riskiert sein Talent und setzt auf sein Glück. Er spielt um Geld und um die Liebe. Am Ende ist er der Sieger, denn er überlebt und die Narren sterben …
Omerta
Don Raymonde Aprile ist schlau genug, sich nach einem langen Leben mit Stil aus dem organisierten Verbrechen zurückzuziehen. Astorre Viola soll ihm allerdings weiterhin den Zugang zum Bankgeschäft sichern. Doch das New Yorker FBI hat etliche Mitglieder der Mafia dazu gebracht zu »singen« und damit die »omertà«, das sizilianische Gesetz des Schweigens, zu verletzen. Ein erbarmungsloser Kampf flammt auf, in dem die Grenzen von Legalität und Moral verwischen.