Homer
Er lebte im 8. Jh. v. Chr., geboren wahrscheinlich in Smyrna (heutige Türkei). Für Gustave Flaubert war Homer »die Enzyklopädie. Er wußte alles.« Über Homer wissen wir nichts. Welche der etymologischen Deutungen seines Namens ist die richtige: ›der Blinde‹, ›die Geisel‹, ›das Pfand‹ oder vielleicht Homer als ›derjenige, der Menschen zusammenbringt‹? War er ein verarmter Lehrer oder aber ein wohlhabender Dichter? – Schon in der Antike herrschte Ratlosigkeit: Mehr als sieben Städte stritten sich um die Ehre, als sein Geburtsort zu gelten. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde Homers bloße Existenz zum Zankapfel: Unitarier schrieben die ›Odyssee‹ und die ›Ilias‹ dem Genie einer einzigen Person zu, und Analytiker behaupteten, die Werke setzten sich aus mündlich überlieferten Einzellieder zusammen. Heute glaubt man wieder an einen Homer. Gesichert scheint, daß er im achten Jahrhundert vor Christus im kleinasiatischen Smyrna geboren wurde und auf der Insel Chios lebte.
Ilias
Die »Ilias« ist das älteste nahezu vollständig erhaltene Zeugnis der europäischen Literatur. Sie entstand im 8. Jahrhundert v. Chr. in Griechenland und schildert in 24 Gesängen die zehnjährige Eroberungsgeschichte Trojas. Die unübertroffene Erzählkunst Homers bescherte dieser Dichtung eine überwältigende Wirkung und macht sie zu einem bis heute lebendigen Meisterwerk.
Odyssee
Die »Odyssee« ist eines der ältesten Meisterwerke der Weltliteratur und ihr Name längst zum geflügelten Wort avanciert. Erzählt wird die zehnjährige Irrfahrt des tapferen und schlauen Königs Odysseus, die im kleinasiatischen Troja beginnt und nach zahllosen gefahrvollen Abenteuern mit seiner Heimkehr nach Ithaka endet. In einem grandiosen Finale befreit er seine mutige und treue Gattin Penelope aus den Fängen ihrer aufdringlichen Freier und feiert das Wiedersehen mit seinem Sohn Telemachos.