Fallada, Hans - eBook

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Fallada, Hans

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Hans Fallada, eigentlich Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen, wurde am 21. Juli 1893 in Greifswald geboren und starb am 5. Februar 1947 in Berlin. Er war ein deutscher Schriftsteller. In der Literatur sind seine Werke zum überwiegenden Teil der Richtung Neue Sachlichkeit zuzurechnen.

Bauern, Bonzen und Bomben
Roman

Mit epischer Wucht erzählt Fallada in diesem zeitgeschichtlichen Roman, der ihn berühmt machte, vom Kampf des Landvolkes gegen die verhasste Bürokratie in einer norddeutschen Kleinstadt, der sich zum Kampf aller gegen alle ausweitet. Intrige, Geldgier, Ehrgeiz und politische Ränke beherrschen das Feld. Fallada gelang damit ein Miniaturmodell der kranken Republik von Weimar, die sich ihren Henkern selbst auslieferte.

Der eiserne Gustav
Roman

Gustav Hackendahl, Herr über dreißig Pferde, eine Frau und fünf Kinder, muss den bitteren Niedergang seines Fuhrgeschäftes und den Zerfall seiner Familie während des 1. Weltkrieges erleben. Doch er wäre nicht der „eiserne Gustav“, wenn er nicht hartnäckig versuchen würde, sich in der Nachkriegszeit wieder aufzurappeln. Vergeblich. Otto, sein ältester Sohn, wird wegen einer heimlichen Heirat vom Vater verflucht und fällt an der Front. Erich, das Lieblingskind, der als Schwarzhändler arbeitet und sich seines Vaters schämt, meidet seine Familie jahrelang, bis er nach einer missglückten Spekulation seinen Vater um Geld bitten muss. Dieser, selbst durch die Inflation dabei, alles zu verlieren, jagt ihn aus dem Haus. Die älteste Tochter wird eine vornehme Dame und bricht ebenfalls mit der Familie, während die jüngere in die kunstseidene „Halbwelt“ abgleitet. Nur der jüngste Sohn scheint seinem Vater ähnlich zu sein. Auch beruflich kann Hackendahl – gegen die übermächtigen Benzin-Droschken anfahrend – eigentlich kaum bestehen. Eigentlich. Denn er hat eine glänzende Idee: An seinem Lebensabend angelangt, macht er sich zu einer viel beachteten Droschkenfahrt nach Paris auf und hilft so, die Gräben zwischen den verfeindeten Nationen ein wenig zuzuschütten und auf symbolischer Ebene Menschlichkeit in Wirtschaftlichkeit und Nationenkampf zu bringen.

Der Episodenroman umfasst den Zeitraum vom 29. Juni 1914 bis zum Herbst 1928 und schildert die Generationskonflikte der Nachkriegsgesellschaft. Ein Konflikt zwischen alt und neu, jung und alt, Fortschritt und Bewährtem, bei dem es zum Schluss bei Fallada aber doch zu einem Kompromiss kommt. Der Roman entstand auf Anregung Emil Jannings zu einem Drehbuch und basiert auf der wahren Geschichte von Gustav Hartmann. Das geplante Filmprojekt scheiterte, da sich Hans Fallada gegen die Vorgabe des NS-Regimes, Hackendahls Schicksal über das Jahr 1928 hinaus zu schildern, sperrte. Die originale Geschichte Hartmanns wurde 1958 mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle verfilmt.

Ein Mann will nach oben
Roman

In den letzten Jahren hat das Werk von Fallada immer wieder Interesse erzeugt und Renaissancen erfahren. Seine Bücher wurden verfilmt und für Hörbücher und Hörspiele eingerichtet. Jetzt gibt es eine Hörbuchversion des Romans "Ein Mann will nach oben", gelesen von Ulrich Noethen. Zu Lebzeiten Hans Falladas ist sein Roman "Ein Mann will nach oben" nicht mehr erschienen, obwohl er bereits 1941 entstand. Als das Buch 1953 herauskommt, ist Fallada bereits 6 Jahre tot. In seinen letzten Jahren hatte er trotz angeschlagener Gesundheit und seiner Süchte noch 2 seiner wichtigsten Werke geschrieben:"Jeder stirbt für sich allein" und "Der Trinker".

Die Geschichte von Karl Siebrecht, dem Mann, der nach dem Tod seines Vaters 1909 sein Heimatdorf in der Uckermark verlässt, um es in Berlin zu schaffen, wurde erst aus Falladas Nachlass veröffentlicht.

Berliner Tristesse

Schon auf der Bahnfahrt trifft Karl die Berliner Göre Rieke Busch aus dem Wedding, die ihn bei sich aufnimmt. Karl haust mit Rieke, deren Vater und Schwester in einer kleinen Wohnung und verliert seinen ersten Job auf dem Bau noch am ersten Tag.

Schauspieler Ulrich Noethen wurde für seine Lesung des Textes für den deutschen Hörbuchpreis nominiert. Aber er ist ehrgeizig und bekommt einen Job als Bauzeichner. Auch diesen Job verliert Karl, Riekes Vater trinkt und wird arbeitslos und dann sammelt Karl auch noch einen Matrosen von der Straße auf. Veränderung dieser Tristesse scheint erst möglich, als Karl die Gepäckbeförderungsfirma Siebrecht & Flau gründet, ein Unternehmen das floriert und expandiert, aber wieder muss er feststellen, dass er von einem Geschäftspartner übervorteilt wird und nach einem Konflikt endet auch diese Geschäftsidee im Desaster.

In den Wirren der Liebe

Als nächstes übernehmen Karl und Rieke die Weddinger Kneipe Die Funzel. Auch die Kneipe ist nur eine kurze Episode und Karl kehrt zur Gepäckbeförderung zurück. Karl und Rieke trennen sich, Karl verliebt sich in Ilse Gollmer aus dem Grunewald, aber auch deren Welt bleibt ihm fremd. Dann bricht der erste Weltkrieg aus, Ilse Gollmer setzt sich in die Schweiz ab, Karl muss an die Westfront, erblindet vorübergehend bei einem Giftangriff und kehrt nach Berlin zu Rieke zurück.Der nächste Einschnitt ist die Inflation 1923. Später dann trennt sich Karl wieder von Rieke, nachdem er Ilse Gollmer wieder getroffen hatte. Aber, wen wundert’s, auch das geht nicht gut.

Berliner Version des Amerikanischen Traums

Insgesamt ist diese Berliner Version des Amerikanischen Traums große anspruchsvolle und geschichtsträchtige Unterhaltung. Der Schauspieler Ulrich Noethen wurde für seine Lesung des Textes für den deutschen Hörbuchpreis nominiert, seine Wandlungsfähigkeit und sein Berlinern macht die Figuren lebendig, seine Stimme vermag Verzagtheit ebenso zu transportieren wie kühne Entschlossenheit. Verzückung und Verzweiflung in einem Satz aufeinanderprallen zu lassen, ohne, dass es wie eine Seifenoper klingt – das war eine Stärke Falladas und Noethen macht diese auf 8 CDs plastischer als seinerzeit die TV Serie mit Matthieu Carriere.

Jeder stirbt fur sich allein
Roman

Das unpolitische Ehepaar Anna und Otto Quangel lebt zurückgezogen im Berlin des Zweiten Weltkrieges. Hitler ist auf dem Höhepunkt der Macht, die Quangels interessieren sich für Politik allerdings wenig. Das ändert sich schlagartig, als Sohn Otto an der Front fällt. Der innere Widerstand gegen das Regime wächst immer mehr, bis sich das Ehepaar durch den Tod einer jüdischen Nachbarin dazu entschließt, auch aktiven Widerstand zu leisten. Otto Quangel schreibt Flugblätter und Postkarten mit Aufrufen zum Widerstand gegen Hitler. Er und seine Frau verteilen diese in ganz Berlin. Die verängstigten Finder geben die Flugblätter jedoch bei der Gestapo ab. Die Quangels werden gefasst und nach längerer Haft hingerichtet.

Hans Fallada erzählt in diesem Roman die wahre Geschichte des Ehepaares Quangel, über dessen Schicksal er aus einer Gestapo-Akte erfahren hatte.

Jeder stirbt für sich allein wurde zwei Mal für das deutsche Fernsehen verfilmt. Das erste Mal 1962, unter der Regie von Falk Harnack, u. a. mit Alfred Schieske, Edith Schultze-Westrum, Anneli Granget, Hartmut Reck, Benno Hoffmann, Rudolf Fernau. Das zweite Mal 1975, unter der Regie von Alfred Vohrer, u. a. mit Hildegard Knef, Carl Raddatz, Martin Hirthe, Gerd Böckmann, Heinz Reincke.

Wer einmal aus dem Blechnapf frisst
Roman

Der Häftling Kufalt kann sein fünfjähriges Gefängnisleben nicht mit der Gefängniskluft abstreifen. Es bleibt an ihm haften, begleitet ihn auf Schritt und Tritt wie unsichtbar an ihn gekettet. Sein Leidensweg ins bürgerliche Dasein ist von den Vorurteilen seiner Umwelt begleitet. Es platzt die Verlobung und sein Traum von der ehrbaren Existenz. Er, der ewige Pechvogel, bleibt ein Versager für die Bürger und für die Ganoven.Erleichtert geht er zurück ins Gefängnis: Nun hat er Ruhe - er ist zu Hause.

Wolf unter Wölfen
Roman

Fallada schildert in dem zweiteiligen Roman die Schrecken der Inflation: Massenarbeitslosigkeit und Lebensnöte des „kleinen Mannes“. Er beschreibt den Rausch des Geldes und der Liebe, in dem jeder das Glück auf Kosten der anderen zu erjagen sucht. Es ist eine Rückkehr zum Erzählstil der Neuen Sachlichkeit. Fallada zeigt einen erschütternd realistischen und ehrlichen Querschnitt durch die inflationsgebeutelte Gesellschaft.

Am Morgen eines stickigen, schwülen Sommertages im Jahr 1923 erwacht ein junges Paar in einer Berliner Hinterhofwohnung. 24 Stunden später befindet sich Petra Ledig im Polizeigefängnis am Alexanderplatz und ihr Freund, der stellungslose Glücksspieler Wolfgang Pagel, mit zwei ehemaligen Kriegskameraden im Zug auf einer Reise ostwärts, zum Rittergut Neulohe. Dazwischen liegt ein dichtgedrängtes Geschehen mit beeindruckenden Schicksalen, bunten, lebensvollen Gestalten und unverwechselbaren Inflationsexistenzen. Wie nebenbei schildert Fallada mit dieser spannungsgeladenen Atmosphäre die Hektik jener Zeit, die außer Rand und Band geraten zu sein scheint.

Jedes Kapitel des zweiten Bandes handelt an einem Tag, und an jedem dieser Tage steht ein aufregendes Ereignis im Mittelpunkt. Die junge Violet kämpft um ihre Liebe, Eva von Prackwitz gegen ihren unfähigen Mann und gegen ihren verschlagenen Vater um das Gut, ein „Gänsekrieg" findet statt, die „Schwarze Reichswehr" zettelt einen Putsch an, und Wolfgang Pagel, der ehemalige Glücksspieler, kämpft um den Sinn seiner Arbeit und seines Lebens: „Mensch gegen Mensch, Wolf unter Wölfen, mußt du dich entscheiden, wenn du dich vor dir selbst behaupten willst.“

Da der Roman durch die Darstellung der Inflationsfolgen als eine Kritik an der Weimarer Republik gelesen werden konnte, wurde er wohlwollend von den NS-Kulturbehörden aufgenommen. Doch die politischen Umstände stehen hier nur bedingt zur Diskussion. Fallada schildert die fatalen sozialen Auswirkungen der Rezession, nicht deren Ursachen. Und sucht nach der Hoffnung in Krisenzeiten.

Atomuhr - Kalender
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